Nachträglicher Einbau einer „Weißen Wanne“ mit System Drytech

Nachträglicher Einbau einer Weißen Wanne System Drytech

auf 1500 m² Grundfläche

Herbst 2015

Zwischen dem Landwehrkanal und der Obentrautstraße, mitten in Berlin Kreuzberg. Ein Bezirk, der sich durch eine schnelle Entwicklung in den letzten Jahren auszeichnet. Vom Problemkiez zum Szeneviertel in einem knappen Jahrzehnt. Kreuzberg erfreut sich immer noch wachsender Beliebtheit. Gerade für junge Menschen, solange die Mietpreise erschwinglich sind, eine der beliebtesten Gegenden von Berlin. Allerdings bringt der schnelle Wandel auch Probleme mit sich. Kreuzberg ist ein Kiez mit einem hohen Immobilienbestand in teilweise desolaten Zuständen. Gerade im Bereich der Gebäudeabdichtung wird und wurde häufig am falschen Ende gespart. Viele Objekte besitzen keine Abdichtung im klassischen Sinn. Keller und Mauerwerke sind feucht und durch steigende Grundwasserstände und höhere Nutzungsanforderungen werden Feuchteprobleme zudem erhöht. Mit einer passenden und professionellen Abdichtung lässt sich jedoch fast jedes Feuchteproblem in den Griff bekommen. So geschehen in einer Tiefgarage in der Obentrautstraße Ecke Möckernstraße (Tempelhofer Ufer).

Über mehrere Jahre ist hier das Grundwasser in das Gebäude eingedrungen und hat seine Spuren hinterlassen, sowie eine Nutzung unmöglich gemacht. Durch Grundwasser, Dreck und eingespülte Sedimente glichen die Räumlichkeiten eher einem Getreideacker aus der Uckermark, als einer Tiefgarage im Berliner Stadtgebiet. Um die Tiefgaragenbereiche wieder nutzbar zu machen erstellten wir von DRYTECH ein Abdichtungskonzept, mit dem wir Wirtschaftlichkeit und Funktionalität in den Vordergrund stellten.

 

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über den nachträglichen Einbau einer Weißen Wanne

 

Bodenplatte

Besonders die nachträgliche Abdichtung von Bodenplatten im drückenden Wasser stellt Planer und Ausführende regelmäßig vor Schwierigkeiten. Aufgrund des Wasserdrucks den das Grundwasser auf ein Bauteil ausübt, ist es meist nicht möglich, die bestehende Bodenplatte einfach abzudichten. Der anstehende Wasserdruck entwickelt dabei so große Kräfte, dass Bodenplatten die statisch dafür nicht ausgelegt sind, einfach aufbrechen oder aufschwimmen.

Um die anstehenden Wasserdrücke aufzunehmen hat sich der Bauherr für die Abdichtung mit einer nachträglichen Weißen Wanne System Drytech entschieden. Die Auftriebssicherung erfolgte über das reine Gewicht der Bodenplatte.

 

Zwängungen vermeiden und Risse vorplanen

Durch unser Sollrisssystem konnten wir bei der Bodenplatte die Zwangspannungen soweit reduzieren, dass die rein statisch benötigte Bewehrung aus Eigen- und Verkehrslast maßgeblich war. Auf eine rissbegrenzende Zulagebewehrung konnte verzichtet werden, indem wir Sollrisse an den vorgegebenen Zwangspunkten (Einzelstützen) ausgerichtet haben.

Die Reduzierung der Bewehrung hat einen wirtschaftlichen Vorteil, aber es gibt noch weitaus wichtigere Faktoren die sich daraus ergeben. Eine rissbewehrte Bodenplatte erfüllt nicht die Anforderungen an eine hochwertige Nutzung der Nutzungsklasse A, welche bereits bei Mieterkellern gefordert ist (DBV-Merkblatt: hochwertige Nutzung von Untergeschossen). Außerdem ist die unkontrollierte Rissbildung einer zwangsbewehrten Bodenplatte ein Problem für Beschichtungsmaterialien. Starre Systeme können diese Risse nicht überbrücken, flexible Systeme haben eine geringere Dauerhaftigkeit und halten osmotischen Drücken nicht stand. Durch die Minimierung der Zwangspannungen mit dem Weiße Wanne System Drytech erfüllen wir die Anforderungen an eine hochwertige Nutzung der Nutzungsklasse A. Außerdem sind starre Beschichtungssysteme nach dem DBV-Merkblatt „Maßnahmen zum Schutz vor Chlorideintrag bei Parkbauten“ einfach und sicher zu planen, da Risslängen und Risslagen bereits in der Planungsphase bekannt sind. Durch unsere Injektionsabdichtung, mit der wir den gesamten Bauteilquerschnitt verpressen, erreichen wir auch die schwierigsten Bereiche und Anschlüsse an Bestandsbauten.

Bei den ca. 1.500 m² Grundfläche mussten nicht ausschließlich die Bodenplatten gegen drückendes Wasser gesichert werden, sondern auch die Außenwände und zwei Fahrstuhlschächte. Gerade in den Fahrstuhlschächten ist der Einbau von WU-Aufkantungen nicht möglich, da der Platz für die Fahrstühle benötigt wird. Somit wurden die Wände der Fahrstuhlschächte durch Injektion und Negativabdichtungssysteme druckwasserdicht abgedichtet. Damit konnte komplett auf WU-Aufkantungen verzichtet werden.

 

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